Kurzurlaub Sommer 2021
Vorgeschichte: eigentlich wollten wir ja an die polnische Ostsee nach Kolberg/Pommern. Aber wir haben uns gerade ein neues Auto gekauft und es angestrebte Hotel hatte keinen bewachten Parkplatz. Wir buchten nun über einen Reisevermittler eine kleine Woche, von Sonntag bis Freitag, in Ägina im saronischen Golf. Ägina liegt direkt gegenüber von Athen und der Insel Salamis und ist per Fähre gut zu erreichen.
Geschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Salamis
Sonntag
Der Flug mit der „Aegaen Airlines“ war sehr angenehm. Auch die Maßnahmen und Einreisetests wurden gut absolviert. (Für die spätere Generation: es gab den Versuch einer weltweiten ideologischen Seuche namens Covid 19, eine Art Impfmaoismus) Da an dem Abend keine Fähre mehr fuhr, gingen wir in ein Hotel in Piräus. Vorher sagten wir noch in unserem eigentlichen Hotel Bescheid, dass wir etwas später kommen.
Piräus ist eine Hafenmetropole: aufgeregt und laut. Wir saßen nachts an der Hafenstraße, nahmen ein Nachtmahl zu uns und beobachteten den Hafen, die Schiffe die Leute und ein paar griechische Assidamen, die sich um irgendein Getränk stritten. Der laute Dialog wäre sicher interessant gewesen, hätten wir nur etwas verstanden. 😉
Montag
Am nächsten Morgen ging es auf das erstbeste Schiff dass Richtung Insel fuhr. Drüben angekommen, waren wir nach knapp 10Minuten Fußweg am Hotel. Nur unser Frühstück, auf dass wir uns gefreut hatten, gab es nicht. Man hatte unser Zimmer ein zweites mal verkauft. Wir durften aber einen Tag später einchecken, also um 15.00Uhr. na wenigstens das. Geld gab es nicht zurück. Na Klasse. Also schauten wir uns Ägina-Stadt an. Schöne Gässchen, Pistazien an jeder Ecke (Ägina wird auch Pistazieninsel genannt), ein kleiner faszinierender Fischmarkt.
Dienstag
Faszinierendes Mietauto geschnappt. Hatte keinen TÜV, würde auch nie einen TÜV bekommen und braucht letztlich auch keinen TÜV. Damit sind wir dann über die Insel gebrettert. Von einem Ende der Insel zum anderen und hoch zum antiken Heiligtum. Zwischendurch supergut gegessen und irgendwo gebadet. Abends dann die Boote beobachtet und die vielen Händler.
Mittwoch
Badetag auf der Insel Moni. Vor 32 Jahren war ich schonmal hier. Da stand noch eine kleine nachgemachte Statue der, von einem unerfahrenen deutschen Touristen, der Kopf abgenommen wurde. Seitdem hat man sie wohl nicht mehr ersetzt. Hier gibt es freilaufende Wildtiere Ziegen, Hirschen und Pfaue, die sich bettelnd unter die Touristen mischen. Die brauchen nicht extra ein teures Tiergehege. Oben auf dem Berg gibt es noch einen Beobachtungsstand, aus der verübelten deutschen Geschichte. Dient heute wohl als Unterstand für Getier der Insel. So hat auch das ein gutes Ende.
Donnerstag
Wie schon erwähnt, haben wir uns den Unfug nicht ausgedacht, müssen uns aber den Gegebenheiten fügen und einen negativen Coronatest organisieren. Also sind wir zu einem Arzt der einen Rapid-Test macht. Schnell die Nase ordentlich ausgespült, Teststäbchen rein und nach wenigen Minuten hatten wir unser gewünschtes Formular. Wollen ja den Leuten im Flughafen auch keinen Stress bereiten. Sonst würde mich schon mal interessieren, ob man auch Asyl rufen kann, wenn sie einen wegen einem fehlenden Test die Einreise in sein Land verweigern, und man quasi gar keine Papiere und Dokumente vorzeigt. Der Tag war dann noch gut mit Einkaufsbummel und Weintrinken gefüllt. Dann musste ich unbedingt noch diese kleine Symbol von politischer Freiheit fotografieren:
Das fasziniert mich ja immer wieder. Man sieht das überall in Griechenland. Die Fahne Griechenlands, einträchtig und unverkrampft neben der Fahne Konstantinopels. Das wäre wie, wenn man in Deutschland die Schwarzrotgoldene neben der Schwarzweißroten oder der Fahne Preußens platziert. Was wäre auch schon dabei? Und es hätte den Vorteil, dass man es nicht anderweitig gebrauchen kann. Ich finde diese Art von Toleranz gut.
Freitag
Früh am Morgen sind wir mit einem Tragflächenboot rüber nach Piräus gedonnert. Dort noch mal das laute Treiben miterleben dürfen (Das wäre ja kein Ort für mich). Menschen hasten zur Arbeit, Migranten vertickern was, überall hupen Autos und Schiffe. Dann durften wir uns ein griechisches Lehrstück, in Sachen Organisation des öffentlichen Nahverkehrs, bestaunen. Kein Tarif-Wirrwar und dafür ein logisch angeordnetes Streckennetz am Aushang. Das sollte später in München ganz anders sein. Die Deutsche Bahn KANN ES NICHT, mehr will ich dazu nicht noch schreiben. In Athen kaufst du ein Ticket für 9Euro und fährst den ganzen Tag wohin du willst. Es ist sogar ausgeschildert, wo es zu den Gleisen der Züge geht und besonders hervorgehoben die Richtung Airport. Wir führen also bis zum Stadtzentrum mit, frühstückten am Fuße der Akropolis und waren am „Airport Venizelos“. Benannt nach einem großen Staatsmann. In München der, hieß ja auch mal „Franz-Josef-Strauß“. Aber den hat der kranke Zeitgeist getilgt.
Dann angenehmen Rückflug mit derselben Fluggesellschaft. In München dann ewig auf den Koffer gewartet, Die S-Bahn kam dann wirklich auch irgendwann, im Hauptbahnhof war kaum ein zurechtfinden, der ICE wurde zum Bummelzug. usw.
Aber übrig bleibt am Ende immer das Gute: wir waren ein paar Tage im gastlichen Griechenland am Meer.