Fahrt ab 1.Mai ab Sonneberg
Kulmbach
8.00 Uhr. Gefrühstückt und ausgeschlafen geht es nach Osten. Unser Ducato ist gepackt, Kühlschrank angestöpselt und gefüllt. Natürlich braucht man ständig eine Notreserve an Häppchen und Getränken für unterwegs. Das erste Nennenswerte, ist die Stadt Kulmbach die wir an der rechten Seite links liegen ließen. Die Plassenburg steht im ehemaligen Stolz trotzig da oben. Zum beserren Verständnis: Wir mussten die Diskussion und Aktivitäten um des Herumtrampeln auf dem Kulturgut „Zinnfigurenmseum“ mitbekommen. Dort wird wohl von Leuten, die von allen guten Geisten verlassen zu sein scheinen, alles aus dem Museum genommen und in die Keller eingemottet, was nicht in die moderne queere Geschichtsrevision passt. Trotzdem will man Geld dafür ausgeben. Vielleicht braucht man die Mittel ja für einen Forschungsverein der Demokratie und Toleranz. Nicht falsch verstehen: was noch zu sehen ist, muss trotzdem noch großartig sein und es muss sich ja nicht jeder an der (ab)gehobenen Geistlosigkeit stören, sondern genießt einfach was da ist.
https://www.frankenpost.de/inhalt.debatte-in-kulmbach-zinnfigurenmuseum-politiker-sieht-einmalige-chance.c29bdba1-4534-44ef-a9e0-1fd078eb637e.html
Weiter ging es durch das schöne Oberfranken, an Orten vorbei die „Himmelkron“ heißen oder „Gefrees“. In Selb ist eine der besten Brauereien in Oberfranken. Aber den Abstecher dahin könnte ich meiner Frau sicher nicht vermitteln ;-), zumal es in Böhmen sehr gute Getränke dieser Art gibt.
https://kommunbraeu-sechsaemterland.clubdesk.com/
Wenig später waren wir auch an der Landesgrenze
Eger (Cheb)
auf böhmischer Seite färht man, dem Stausee „Skala“ entlang in die Stadt Eger. Wunderschöne Altstadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten, auch am Feiertag. Die haben sich da nicht so eckig. Geld haben wir am Automaten getauscht. Dass die kleinen Buden am Rande der Altstadt wo lauter Chinesen rausschauten, Wechselstuben waren wo man das auch ohne Gebühr erledigt bekommt, wussten wir zu dem Zeitpunkt nicht.
(professionelle Fotos gibt es vom Fotografen. Die hier und ff. sind vom Smartphone:)
Natürlich durfte auch in Eger, am 1. Mai keine große Maikundgebung fehlen. Auf dem Marktplatz störten etwa 12-14 (vermutlich)Linke, die Ruhe mit wummernden Lautsprechern. Na wenn es schön macht. Die Leute haben wir, aus Anstand, natürlich nicht fotografiert. Erst als sie nicht mehr zu sehen waren, den Marktplatz:
Am Jesenitzer Stausee, fanden wir einen schönen Stellplatz am Camping „Drenice“. Wer in der Hauptsaison dort bleiben will, sollte unbedingt vorher anrufen und reservieren. Dann wird es nämlich voll. Sehr sauber und gepflegt, mit kleiner Gaststätte.
Am nächsten Morgen ging es frisch weiter. Früher, als wir noch jung und schön waren, haben wir immer noch ein Zelt aufgebaut und abgebaut ……Jetzt wissen wir doch zu schätzen, wenn man in einen Lieferwagen (sei er noch so alt) zwei Fenster flext und ein Bett reinschraubt. Einfach Stühle und Tisch reinlegen, einsteigen und weiter. Richtung Karlsbad.
Ellebogen (Loket)
Der Ort Ellebogen, genannt wegen der Flusskrümmung der Eger, gefiel uns am Besten. Ein unerwartetes Kleinod, da überhaupt nicht weiter ausgeschildert. Hier wurde der junge König Karl IV. mit seiner Mutter einige Zeit festgesetzt. Es ging wohl ums Sorge -oder Vormundschaftsrecht für das Kind.
Auch der alte Goethe war einige Male hier. Einmal auch auf Freiersfüßen. Mit 74 oder so, erhörte ihn die Angebetete 19jährige Ulrike wohl nicht mehr, worauf er wieder ein Gedichtwerk schuf. Auch heute sind Künstler nur kreativ, wenn es nicht so läuft. Die Nachwelt dankte es aber.
Karlsbad
Über Karlsbad kann ich gar nicht viel sagen. Die vielen Sehenswürdigkeiten, Quellen und Kolonnaden, haben wir vor lauter Menschen gar nicht erst gefunden. Die breitgelaufenen Füße trugen uns gerade so, wieder an so einem Schnapsmahnmal vorbei, zurück zum Parkplatz.
von da aus wollten wir noch nach Aussig (Ústí nad Labem), um dort irgendwo zu übernachten. Leider ist die Gegend nicht sehr gut beworben und beschildert. Zudem führte uns das Navi (Campingplatz bei Aussig, suchend) direkt nach Königstein in Sachsen. Das gehört zwar nicht mehr in die Sudetenroute, aber umdrehen wollten wir auch nicht mehr.
Festung Königstein
Am Grenzübergang Peterswald gab es noch einmal leckeres Essen, Szegediner Gulasch mit böhmischen Knödeln. Total lecker, für einen günstigen Preis. Begeisterung pur. Was wäre schon eine Fahrt, ohne kulinarische Tradition.
In Königstein angekommen, bekamen wir einen Stellplatz am gleichnamigen Campingplatz (die Preise nicht mehr so böhmisch). aber froh waren wir doch. Die Leute vor Ort äußerst entgegenkommend und nett. Wahrscheinlich alles noch echte Sachsen.
Am nächsten Morgen, schaute die berühmte Festung bereits aus den Wolken. Wie gemalt.
Wir waren mit Sicherheit die ersten Besucher, vor Ort auf der Festung. Kann ich nur jedem empfehlen, sich in Ruhe da umzusehen, bevor eine Herde Touristen nach der anderen alles verstopft.
(übe gerade: „wie macht man keine auffällige Jesuspose“)
„Dem unvergesslichen König von Sachsen“ steht da. Früher hat man wohl trotzdem voll Stolz, seiner rechtmäßigen Herrscher gedacht. Die gibt es nicht mehr. Heute käme niemand mehr auf die Idee, wenigstens das Bild von Merkel oder Merz in einer Kneipe aufzuhängen. Geschweige denn eine Büste von dem Kopf, in einem Park.
insgesamt kann man die ganze Anlage nur schlecht beschreiben und ihrer in Kürze gerecht werden. Von den ganzen Soldatenunterkünften, einem klasse Burgrestaurant, militärhistorischen Museum, Tiefbrunnen, Weinlager…..
(über die Notwendigkeit sicherer Orte und die Bereitschaft zur Wehrhaftigkeit und der Moral der Gewalt)
Pirna
Weil der Tag schon fast wieder rum war, entschloss sich meine Frau mit mir in Pirna zu übernachten. Vorher besuchten wir ein DDR-Museum dort, mit einem großen DDR-Flohmarkt. Die Begeisterung dafür war sehr unterschiedlich. Begrüßt wurde man von einem Hauptmann der Volkspolizei in Originaluniform. Vor dem Eingang des Museums war eine riesige Büste eines ideologischen Massenmörders aufgestellt und drinnen alles was es in der DDR gab. Wird manchen westdeutschen Besucher dann doch beeindrucken. Es gab nämlich alles. Außer Freiheit in selbstgedachter Weise.
Pirna selbst, ist ein wunderschöne Stadt, mit vielen Kneipen und Gassen. Beneidenswert.
Übernachtet haben wir an der Elbe, auf einem gut geführten Campingplatz. 20 Minuten Fußweg ins Zentrum Pirna.
Sonneberg
gerade zum Mittagessen sind wir wieder zu Hause und hören hirnrissige Nachrichten. Wir sind uns einig, dass wir nun öfters solche Ausflüge machen. Das entspannt innerlich und man sieht etwas. Das fühlt sich alles echt an.